Das Podcast Projekt

Wie entstand der Breddeviertel Podcast – und wer sind eigentlich die Menschen hinter dem Mikrofon? Nach vier Staffeln voller Geschichten, Stimmen und Einblicke in die Wittener Innenstadt nehmen wir Euch mit hinter die Kulissen: Wer sind wir, was treibt uns an, und wie ist dieses Projekt entstanden?

Kerstin Glathe startet mit Ralph Klein einen neuen Podcast über das Breddeviertel und die Geschichte der Stadt Witten.Foto: Marek Schirmer
Kerstin Glathe startet mit Ralph Klein einen neuen Podcast über das Breddeviertel und die Geschichte der Stadt Witten.

Bevor wir auf die Entstehung und Entwicklung des Podcasts zurückblicken, möchten wir uns zunächst einmal vorstellen – die Stimmen, die Euch seit 2021 durch das Breddeviertel begleiten.

Dr. Kerstin „Kathie“ Glathe – Stimme des Breddeviertel Podcasts

Kerstin Glathe, Jahr­gang 1965, ist Journalis­tin, Radio­macherin und Moderatorin aus Leiden­schaft – mit klarem Blick, großer Lebenserfahrung und viel Herz für gesellschaft­liches Enga­gement. Nach Stu­dien der Musik­wissenschaft und Geschichte in Bo­chum, Mün­ster und im kanadischen Edmonton ist sie seit über 30 Jahren als freie Journalistin und Musik­redakteur­in beim WDR tätig. Heute pendelt sie zwischen Köln und ihrer Wahl­heimat Witten, wo sie seit vielen Jahren verwurzelt ist – aktiv in der Nach­barschaft, in der Flüchtling­shilfe und für soziale Gerechtig­keit.

Als Host des Breddeviertel Podcasts führt Glathe mit präziser Sprache, journalistischer Neugier und einer guten Portion Haltung durch Gespräche und Reportagen. Gemeinsam mit dem Historiker Ralph Klein bringt sie Geschichte und Gegenwart des Wittener Breddeviertels zum Klingen – fundiert, kritisch und nah an den Menschen. Ein Podcast, der informiert, inspiriert und Impulse für den Wandel in der Innenstadt setzt.

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Breddeviertel Podcast (Logo)
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Ralph Klein – Historiker, Autor, Aufklärer

Ralph Klein ist Historiker aus Witten und einer der profiliertesten Kenner der lokalen NS-Geschichte. Seit über 20 Jahren erforscht er die Strukturen der Zwangs­arbeit in Witten zur Zeit des Nationalsozialismus. Ausgangspunkt seiner Recherchen war die internationale Debatte um Entschädigungs­forderungen gegen deutsche Industrie­betriebe in den 1990er-Jahren – auch Wittener Unter­nehmen standen dabei im Fokus. Als das Stadt­archiv Witten mit einer historischen Auf­arbeit­ung beauftragt wurde, sichtete Klein systematisch Akten des Bauamts, die Ausländer­meldekartei sowie über 400 Briefe von Zwangs­arbeiter:innen. Seine Arbeit dokumentiert eindrücklich das Leid und die systematische Aus­beutung tausender Menschen – auch durch kom­munale Betriebe und Privat­haushalte.

Sein Buch „Ein böser Blitz­strahl durch­bohrte unsere jungen Herzen“ fasst zentrale Er­kenntnisse dieser lang­jährigen For­schung zu­sammen. Aktuell arbeitet Klein an der Über­setzung des Tage­buchs einer russischen Zwangs­arbeiterin.

Weitere Ver­öffentlich­ungen be­handeln u. a. die Ver­folgung Homo­sexueller in Witten, die Ruhr­besetzung 1923, die November­revolution 1918, die Deportation der Sinti und vieles mehr. Als Experte im Bredde­viertel Podcast bringt Ralph Klein histor­ische Tiefe und lokale Per­spektive zusammen – kenntnis­reich, kritisch und engagiert.

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Wie der Breddeviertel-Podcast entstand – und warum er bleibt

Der Breddeviertel-Podcast ist aus einer schwierigen Zeit heraus entstanden – und gerade deshalb so besonders. Im Jahr 2021 startete der Wiesenviertel e.V. unter der Leitung von Marek Schirmer ein Podcast-Projekt mit technischer Unterstützung der Landesanstalt für Medien NRW. Workshops und Technikschulungen im „Lokal“ an der Wiesenstraße sollten den Auftakt für ein kreatives Audioformat bilden. Doch der Herbst 2021 brachte erneut verschärfte COVID-Beschränkungen. Präsenzveranstaltungen wurden riskant, viele Teilnehmer:innen zogen sich zurück.

Podcast-Technik des Wiesenviertel e.V. (Foto: Marek Schirmer)
Podcast-Technik des Wiesenviertel e.V. (Foto: Marek Schirmer)

Inmitten dieser Unsicherheit entschieden sich Ralph Klein und Kerstin Glathe für einen neuen Weg: Sie nahmen den Podcast kurzerhand unter freiem Himmel auf. Die erste Episode – ein Audio-Walk durch das Breddeviertel – war zugleich ein innovatives Format: Zuhörende konnten den Rundgang selbst erleben, begleitet von einer passenden Karte. In einer Zeit ohne Führungen schufen sie eine individuelle, pandemietaugliche Stadtführung – informativ, zugänglich und mit viel Liebe zum Detail.

In den folgenden Staffeln erkundeten Klein und Glathe nicht nur das Breddeviertel, sondern auch weitere Innenstadtquartiere wie das Marienviertel, die Ruhrstraße oder den Hohenstein. Ihr Ziel: Wittens Geschichte lebendig machen – für Zugezogene, Studierende, Alteingesessene und Neugierige. Besonders spannend: In Staffel 4 verbinden sie historische Orte wie den Kornmarkt oder den Hammerteich mit aktuellen stadtpolitischen Themen.

Neue Folgen erscheinen im August und September 2025. Der Breddeviertel-Podcast bleibt also ein hörenswerter Begleiter durch Vergangenheit und Gegenwart – mitten aus Witten.

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